Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes

Projekt

 

Beschreibung

Seit 2001 arbeitet das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) am Projekt „Namentliche Erfassung der Opfer politischer Verfolgung in Österreich von 11.3.1938 - 8.5.1945“. Das Ziel des Forschungsprojekts liegt in der Erfassung der Namen und verfolgungsrelevanten Daten von Österreicherinnen und Österreichern, die aus politischen Gründen im Zeitraum vom 11. März 1938 bis zum 8. Mai 1945 durch das NS-Regime ermordet wurden. Zu diesem Zweck sollen die entsprechenden Quellenbestände im In- und Ausland durchgearbeitet, die Daten EDV-gestützt verarbeitet und – unter Berücksichtigung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen – in geeigneter Form (Buch, CD-ROM, Internet) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Quellen und Daten sollen darüber hinaus der weiteren wissenschaftlichen Auswertung dienen. Im Zuge der bisherigen Arbeit gewonnene Erkenntnisse machen es aber unbedingt notwendig, die für das Projekt zentralen Quellenbestände vertieft einzusehen und auszuwerten, da diese umfangreicher und ergiebiger sind als erwartet. Aufgrund der differenzierten Aktenlage ist es bei einigen Beständen unumgänglich, nicht mit Stichproben zu arbeiten, sondern Totalerhebungen durchzuführen, um so zu einem wissenschaftlich fundierten Ergebnis zu gelangen. Es handelt sich hierbei um folgende Bestände: • Opferfürsorgeakten in den österreichischen Bundesländern: Gesamtmenge weit über 100.000 Stück, wobei allein in Wien ca. 30.000 Akten in den thematischen Bereich des Projekts fallen • Personalakten des KZ-Verbandes: 15.083 Stück • Zugangsbücher KL Dachau: 5.846 Seiten mit ca. 175.000 Personeneinträgen Die Frage, wie viele und welche Österreicherinnen und Österreicher vom NS-Regime ermordet wurden, ist nicht nur von wissenschaftlichem Interesse. Die Anzahl dieser Opfer ist von größter Bedeutung für die Gesamteinschätzung des Verhaltens der österreichischen Bevölkerung in der NS-Zeit und damit auch für das Selbstverständnis der Zweiten Republik. Darüber hinaus stellt das Projekt einen Akt des Gedenkens und des Erinnerns dar, der diese Opfer vor dem Versinken in der Anonymität und vor dem Vergessen bewahren soll.

AntragstellerInnen

Stiftung Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW)

Website

Standort

Beschluss

31.05.2006

Kategorie

Forschung

Schwerpunkt

Wissenschaftliche Projekte

Fördermittel

Nationalfonds-Budget

Hinweis

Inhalt und Beschreibung der Projekte basieren grundsätzlich auf Angaben der jeweiligen AntragstellerInnen. Diese werden vom Nationalfonds für die Veröffentlichung auf der Website redigiert und anschließend ins Englische übersetzt. Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten übernommen werden.