Österreichische Akademie der Wissenschaften Jüdische Reaktionen auf die nationalsozialistische Verfolgung 1941–1945

Projekt

 

Beschreibung

Das Modell der integrierten Geschichtsschreibung (Saul Friedländer) gewann in den letzten Jahren in den Holocaust Studies zunehmend an Bedeutung. Dieses Modell erforscht den Holocaust nicht nur aus den Quellen des nationalsozialistischen Regimes, sondern integriert die Reaktionen und Wahrnehmungen von Juden und Jüdinnen in den verschiedenen Gemeinden im Deutschen Reich sowie in den von den Nationalsozialisten besetzten Gebieten. Jüngere vergleichende Holocaust-Forschungen zeigen, dass sich die Umsetzung der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik in den verschiedenen Ländern deutlich unterschied. Diese Unterschiede hatten großen Einfluss auf das Leben und die Überlebenschancen von Juden und Jüdinnen und führten auch zu unterschiedlichen Reaktionen innerhalb der jüdischen Bevölkerung. Im Rahmen dieses Projekts liegt der Focus auf den jüdischen Reaktionen in Österreich, vor allem in Wien, wo die überwiegende Mehrheit der Juden und Jüdinnen lebten. Dieser Ansatz erlaubt es, Juden und Jüdinnen als handelnde historische Subjekte wahrzunehmen und nicht als anonyme, passive Opfer. Die Quellenedition soll zwei Bände mit jeweils ungefähr 350 kommentierten und kontextualisierten Dokumenten pro Band umfassen. Band I behandelt den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ausschluss, die Vertreibung und Beraubung der jüdischen Bevölkerung Österreichs in den Jahren 1938-1940. Band II soll die Deportation und Vernichtung sowie das Überleben einer kleinen Gruppe von Jüdinnen und Juden zwischen 1941 und 1945 bearbeiten. Band I wurde aus Mitteln des FWF finanziert, nun wird die Förderung der Erstellung des zweiten Bandes beantragt.

AntragstellerInnen

Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien

Website

Standort

Beschluss

15.05.2017

Kategorie

Forschung

Schwerpunkt

Wissenschaftliche Projekte

Fördermittel

Nationalfonds-Budget

Hinweis

Inhalt und Beschreibung der Projekte basieren grundsätzlich auf Angaben der jeweiligen AntragstellerInnen. Diese werden vom Nationalfonds für die Veröffentlichung auf der Website redigiert und anschließend ins Englische übersetzt. Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten übernommen werden.