Stigmatisierte Familienvergangenheiten: Intergenerationale Erinnerungsprozesse und Narrative von Nachkommen von „Berufsverbrechern“
Projekt
Beschreibung
Anhand biographischer Ergänzungen und intergenerationaler Dialoge fragt das Forschungsprojekt danach, wie die spezifischen Erfahrungen von sogenannten BerufsverbrecherInnen nach der Befreiung der Konzentrationslager auf die intergenerationalen Erinnerungsprozesse der Nachkommen wirken und welche Narrative diese in Bezug auf die familiale Vergangenheit ausgestalten. Gibt es bereits Forschungen zu Wirkungen in TäterInnenfamilien und insbesondere jüdischen Opferfamilien, so wurde bisher in den Sozial- und Geisteswissenschaften noch keine Forschung durchgeführt, die sich auf die Gruppe der Nachkommen von sogenannten BerufsverbrecherInnen und ihre intergenerationalen Erinnerungsprozesse fokussiert. Den Gedenkstätten kommt hier an der Schnittstelle von Geschichtsforschung, Geschichtsvermittlung und humanitärer Suchanfragenbeantwortung vermehrt eine Aushandlungsfunktion im Versuch vieler Angehöriger zu, Verfolgungsgeschichten der Deportierten in ihre Familiengeschichte zu integrieren. Dies bedeutet umgekehrt, dass die intergenerationalen Erinnerungsprozesse und Narrative der Nachkommen überhaupt erst durch diesen Kontakt zwischen Angehörigen stigmatisierter und gesellschaftliche unsichtbaren Opfergruppen und KZ-Gedenkstätten wissenschaftlich erforschbar sind. Das vorliegende Forschungsprojekt betritt an dieser Stelle Neuland.
AntragstellerInnen
Bundesanstalt KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Website
Standort
Österreich
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Beschluss
19.11.2018
Kategorie
Forschung
Schwerpunkt
Wissenschaftliche Projekte
Fördermittel
Nationalfonds-Budget
Hinweis
Inhalt und Beschreibung der Projekte basieren grundsätzlich auf Angaben der jeweiligen AntragstellerInnen. Diese werden vom Nationalfonds für die Veröffentlichung auf der Website redigiert und anschließend ins Englische übersetzt. Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten übernommen werden.