Das Private ist politisch. Marianne und Oscar Pollak von Helmut Konrad

Projekt

 

Beschreibung

Noch im 19. Jahrhundert geboren, lernten Marianne und Oscar einander bereits in ihrer Jugend kennen. Früh schlossen sie sich auch schon dem Gedanken des Sozialismus an. Noch während des Ersten Weltkriegs heirateten sie. In der Zwischenkriegszeit engagierte sich Oscar Pollak bereits als Journalist bei der „Arbeiterzeitung“, lebte einige Jahre aber auch in London, wo er im Büro der Sozialistischen Internationale arbeitete. An seiner Seite Marianne, die Friedrich Adlers Sekretärin und somit ebenfalls in London tätig war. Das Paar kehrte nach Wien zurück, und Oscar wurde 1931 Chefredakteur der „Arbeiterzeitung“. Nach den Februarkämpfen 1934 waren die beiden zunächst im Untergrund tätig, bis sie schließlich flohen, zunächst nach Brüssel, dann nach Paris und schließlich wieder nach London. Aus dem Ausland kämpften sie journalistisch und politisch aktiv gegen das NS-Regime, das sie beide – SozialistInnen und jüdisch – als Staatsfeinde verfolgte. In London knüpften die beiden gute Verbindungen zur Labor Party. Nach dem Krieg kehrten die Pollaks zurück nach Wien, und Oscar Pollak nahm so rasch wie möglich die Arbeit in der „Arbeiterzeitung“ wieder auf. Marianne Pollak zog bereits 1945 für die SPÖ in den Nationalrat ein. Nach ihrer politischen Tätigkeit wurde sie Chefredakteurin bei der Zeitschrift „Die Frau“. Oscar Pollak blieb bis zu seiner Pensionierung Chefredakteur bei der „Arbeiterzeitung“. Nur zwei Jahre nach seiner Pensionierung starb Oscar Pollak 1963 an einem Herzinfarkt. Seine zwei Jahre ältere Frau Marianne beging nur zwei Tage nach seinem Tod Suizid. Der Nachlass wird im Verein Geschichte der ArbeiterInnenbewegung aufbewahrt. Zusätzlich wurden unzählige Zeitungen, an denen beiden mitgewirkt haben, gesichtet. Aus dieser Auseinandersetzung mit der Hinterlassenschaft der beiden entstand so eine umfassende politische und persönliche Doppelbiografie von zwei Großen der Sozialdemokratie.

AntragstellerInnen

Picus Verlag

Standort

Beschluss

28.06.2021

Kategorie

Buch

Schwerpunkt

Gedenken / Erinnern

Fördermittel

Nationalfonds-Budget

Hinweis

Inhalt und Beschreibung der Projekte basieren grundsätzlich auf Angaben der jeweiligen AntragstellerInnen. Diese werden vom Nationalfonds für die Veröffentlichung auf der Website redigiert und anschließend ins Englische übersetzt. Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten übernommen werden.