Ein Gefangener von Otto Grünmandl Ein Abend zwischen szenischer Lesung und postdramatischer Theaterperformance

 

Das Projekt, ein Abend zwischen szenischer Lesung und postdramatischer Theaterperformance, wird ausgehend von der Idee von Alexandra Leonie Kronberger als kollektives Werk ohne feste hierarchische Strukturen erarbeitet. Das Team besteht aus etablierten Schauspieler*innen und Musiker*innen der Tiroler Kulturszene, soll aber auch dem künstlerischen Nachwuchs Raum geben. Die Novelle "Ein Gefangener" von Otto Grünmandl erzählt vor dem Hintergrund des endenden Zweiten Weltkrieges von den sinnlosen Wirren der letzten Kriegstage. Dem gegenüber wird der unmessbare Wert der Menschlichkeit gestellt. Grünmandl selbst wird noch 1944 von den Nationalsozialisten aufgrund seiner jüdischen Herkunft inhaftiert und als Zwangsarbeiter nach Thüringen in die Braunkohlenwerke von Rositz gebracht. Obwohl Grünmandl eine offene Thematisierung des Nationalsozialismus stets abgelehnt hat, ist die Verarbeitung der eigenen Erfahrungen aus dem Krieg und dem Arbeitslager stark spürbar. Das Konzept von Alexandra Leonie Kronberger versucht diesen besonderen Text auf die Bühne zu übertragen. Mithilfe unterschiedlicher Stilmittel und Musik wird ein einzigartiger Abend geschaffen, der zum Nachdenken anregt. Auch wenn die konkreten Bezüge zum Zweiten Weltkrieg und zur Zeit des Nationalsozialismus deutlich spürbar sind, so lässt sich der Text ebenso als zeitlose Schablone lesen, die jeden Krieg und die einhergehende Gewalt ablehnt.

Hausnummer I Verein für Erlesenes

Österreich

19.04.2023

Kunst- und Kulturprojekt

Gedenken / Erinnern

Nationalfonds-Budget

Inhalt und Beschreibung der Projekte basieren grundsätzlich auf Angaben der jeweiligen AntragstellerInnen. Diese werden vom Nationalfonds für die Veröffentlichung auf der Website redigiert und anschließend ins Englische übersetzt. Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten übernommen werden.