Von Gläsernen Himmelsscherben

Projekt

 

Beschreibung

3 Aufführungen, 14./15./16. September im WUK Wien, eine szenische Meditation für Klarinette in B Solo, Aufführungsdauer, etwa 60 Minuten lang, nach einem Gedicht einer französisch jüdischen Künstlerin, Claire Goll. Geboren in Frankreich, floh mit ihrem Mann 1939 nach NY und kehrte nach dem Krieg wieder nach Frankreich zurück. Von gläsernen Himmelsscherben, die Inszenierung von Claire Golls Gedicht, macht das darin aufgespannte Apokalypse-Szenarium einer Nachkriegswelt durch Musik und Performance erlebbar - auf einer viel mehr Sinnlichen als rationalen, aber dennoch politischen Ebene. Denn damals wie heute hält Golls Poesie der Gesellschaft einen brutal ehrlichen Spiegel vor, der die existenziell-menschliche Natur des Kriegs und seines “Danachs” reflektiert - was passiert im ewigen Kreis von Schaffen und Zerstören mit der menschlichen Seele? Erzählt wird die Geschichte einer Arbeiterin, die erkennt, dass auf dieser Welt keine Reparaturarbeit mehr ausreichend wäre. Also beginnt sie eine Himmelsleiter zu bauen, um ins Jenseits zu klettern, aber nicht im Sinne einer Immigration, sondern einer tatsächlichen Reise in das außerirdische Leben, der Moment nach dem Tod. Die Leiter soll nämlich zu Gott führen. Während der Vorstellung baut die Figur der Arbeiterin die Himmelsleiter, eine Skulptur aus verschiedensten Materialien, in Form eines Turms oder einer Treppe. Eine Skulptur von monströsem Charakter, ein Bühnenbild aus Beton oder ähnlichem funktionalem Material - Spuren der Arbeit im leeren Raum, der einst eine Fabrik (WUK Wien) war. Das Kostüm der Arbeiterin entwickelt sich im Laufe der Inszenierung bzw. verändert dessen Symbolik. Der Text dient als Rahmen und die Musik begleitet die Arbeiterin laufend durch alle Stationen und bringt die Erkenntnis, dass die die Leiter in den Himmel begrenzt ist - jedoch die Leiter die nach innen führt grenzenlos. Es findet eine Koalition zwischen surreal und real statt, wir spüren das Aufeinandertreffen von Konstruktion und Zerstörung, der Schmerz und die Anstrengung ermöglichen die Erlösung. Die Komposition verbindet die physische Arbeit und tänzerische Choreografie mit Musik.

AntragstellerInnen

Musiktheatertage Wien

Website

Standort

Beschluss

19.04.2023

Kategorie

Kunst- und Kulturprojekt

Schwerpunkt

Gedenken / Erinnern

Fördermittel

Nationalfonds-Budget

Hinweis

Inhalt und Beschreibung der Projekte basieren grundsätzlich auf Angaben der jeweiligen AntragstellerInnen. Diese werden vom Nationalfonds für die Veröffentlichung auf der Website redigiert und anschließend ins Englische übersetzt. Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten übernommen werden.