Juden, „Geltungsjuden“, „Mischlinge“ – eine fragmentierte Schicksalsgemeinschaft: „Jüdisches“ (Über-)Leben im nationalsozialistischen Wien 1938 – 1945

Projekt

 

Beschreibung

Ein Aspekt des nationalsozialistischen Rassenwahns war die Kategorisierung von rassistisch Verfolgten. Es gab „Juden“ und „Mischlinge“ verschiedenen Grades je nach Anzahl der jüdischen Vorfahren, die aber, wenn sie 1935 nicht Mitglied einer christlichen Glaubengemeinschaft waren, „Geltungsjuden“ waren. Jüdinnen und Juden, die sich taufen hatten lassen oder als Kinder getauft wurden oder konfessionslos waren, hießen nun „nichtarische“ Christen oder „nichtmosaische“ Juden. Diese Kategorisierungen bestimmten den Grad der Verfolgung und konnten im Extremfall zwischen Leben und Tod entscheiden. Sie bewirkten aber auch, dass die von den Nationalsozialisten als „Juden“ Verfolgten in unterschiedliche Gruppen zerfielen, die, wenn überhaupt, nur wenig Kontakt zueinander hatten und auch von eigenen oft konfessionellen Hilfsstellen betreut wurden. In diesem Projekt sollen die unterschiedlichen Bedingungen des Lebens und Überlebens von verfolgten Menschen jüdischer Abstammung in Wien untersucht werden. In welchem gesellschaftlichen Umfeld bewegten sie sich? Welche Hilfsstellen unterstützten sie? Kam es zu Kooperationen und gab es Berührungspunkte zwischen den Gruppen? Wie erlebten sie die zunehmende Verschärfung der NS-Verfolgung, wie schätzten sie die Gefahr ein und wie wirkte sich das Erlebte auf ihre Identität aus?

AntragstellerInnen

Universität Salzburg – Zentrum für jüdische Kulturgeschichte

Standort

Beschluss

20.12.2011

Kategorie

Forschung

Schwerpunkt

Wissenschaftliche Projekte

Fördermittel

Nationalfonds-Budget

Hinweis

Inhalt und Beschreibung der Projekte basieren grundsätzlich auf Angaben der jeweiligen AntragstellerInnen. Diese werden vom Nationalfonds für die Veröffentlichung auf der Website redigiert und anschließend ins Englische übersetzt. Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten übernommen werden.