Hörstolpersteine – Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist

Projekt

 

Beschreibung

Der Künstler Gunter Demnig erinnert seit 1992 an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Er will so die Erinnerung an die Vertreibung und Ermordung von Jüdinnen und Juden, von Roma und Sinti, von politisch Verfolgten, von Homosexuellen, von Zeugen Jehovas und von Euthanasieopfern im Nationalsozialismus lebendig erhalten. Inzwischen liegen viele tausend Stolpersteine in über 500 Orten Deutschlands und in mehreren Ländern Europas (Österreich, Niederlande, Tschechien, Ungarn ...). „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, sagt Gunter Demnig. Auf jedem Stolperstein steht in der Regel „Hier wohnte“, es folgen Name, Geburtsjahrgang und einzelfallabhängige Texte, häufig das Deportationsjahr und der Todesort. Sechs freie Radios in Österreich und Deutschland haben sich zusammengeschlossen, um diesem „größten, dezentralen Denkmal der Welt“ (arte) mit „Hör-Stolpersteinen“ eine weitere Dimension hinzuzufügen, nämlich die medial-auditive: Kurze Radiosendungen zur Biografie der Opfer, die über die wenigen Daten auf den Pflastersteinen hinausgehen, werden produziert und ausgestrahlt. Diese kurzen Audio-Biografien (4–7 Minuten lang) tauchen unvermutet in den Programmen der Radiosender auf, mitten in einer Musikplaylist oder einer beliebigen Radiosendung. Ähnlich den Stolpersteinen in den Straßen haben auch diese Hör-Stolpersteine einen interventionistischen Charakter: Sie irritieren, machen aufmerksam, regen zum Nachdenken an und bewahren zudem die Geschichte der Opfer vor dem Vergessen.

AntragstellerInnen

Radiofabrik – Verein Freier Rundfunk Salzburg

Website

Standort

Beschluss

19.12.2012

Kategorie

Dokumentarfilm

Schwerpunkt

Gedenken / Erinnern

Fördermittel

Nationalfonds-Budget

Fotos

Hinweis

Inhalt und Beschreibung der Projekte basieren grundsätzlich auf Angaben der jeweiligen AntragstellerInnen. Diese werden vom Nationalfonds für die Veröffentlichung auf der Website redigiert und anschließend ins Englische übersetzt. Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten übernommen werden.