Denkmal für homosexuelle NS-Verfolgte entsteht im Wiener Resselpark
Rechtzeitig zur EuroPride Vienna 2019 hat die Stadt Wien den Standort für das permanente Denkmal für die Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit fixiert. Das gaben die zuständigen Stadträte Jürgen Czernohorszky und Veronica Kaup-Hasler am Montag bekannt. Der Entscheidung für den Standort ging ein breiter Beteiligungsprozess voraus, nun werden die nächsten Schritte in Richtung Realisierung gesetzt, betont die Stadt Wien.
In weiterer Folge werden die Wettbewerbsunterlagen mit wissenschaftlicher Aufarbeitung unter der Expertise von QWIEN – Zentrum für queere Geschichte vorbereitet, das mit der namentlichen Erfassung der homosexuellen und transgender NS-Opfer – einem vom Nationalfonds geförderten Projekt –die wissenschaftlichen Grundlagen für das Denkmal erarbeitet hat.
Für November 2019 ist die konstituierende Jurysitzung für den Wettbewerb geplant. Die Wettbewerbs-Jury wird sich aus KünstlerInnen, LandschaftsplanerInnen, VertreterInnen der Communities sowie aus VertreterInnen des Bezirks und der zuständigen Magistrate zusammensetzen. Sie wird im April 2020 das Siegerprojekt küren. Danach wird sofort mit der Planung für die Umsetzung begonnen.
Das neue Denkmal wird von der Stadt Wien und dem Nationalfonds unterstützt, als Gesamtbudget stehen für den Wettbewerb und die Realisierung des Siegerentwurfs 300.000,- Euro zur Verfügung.
Homosexuelle NS-Opfer wurden in Österreich lange totgeschwiegen. Durch die Errichtung des Nationalfonds 1995 wurden erstmals Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung in der NS-Zeit verfolgt wurden, als Opfer anerkannt. Neben einer Gestezahlung als Zeichen der Anerkennung hat der Nationalfonds seit seinem fast 25-jährigen Bestehen zahlreiche Projekte gefördert, die sich der wissenschaftlichen Aufarbeitung und dem Gedenken an die Opfer widmen.