Jüdischer Friedhof Baden nach Sanierung übergeben
Heute wurde der jüdische Friedhof in Baden bei Wien nach umfassenden Instandsetzungsarbeiten offiziell an die Standortgemeinde zur weiteren Pflege übergeben. An der Zeremonie nahmen unter anderem der Vorsitzende des Kuratoriums des Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Abgeordneter Christoph Kainz als Vertreter von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, der Bürgermeister von Baden bei Wien, Stefan Szirucsek und der Präsident der jüdischen Gemeinden Graz und Baden bei Wien, Eli Rosen, teil.
In mehreren Teilprojekten (beginnend mit Mai 2017) wurden das Friedhofswärterhaus, die Mauern und Grabsteine instandgesetzt. Dafür wurden Fördermittel aus dem Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich in Höhe von rund 1,160.000 Euro aufgewendet. Das Land Niederösterreich förderte die Sanierung mit rund 390.000 Euro.
Weiters konnten die historischen Alleebäume zum Großteil gerettet werden. Zudem erfolgten umfangreiche Nachpflanzungen, sodass der Friedhof sein ursprüngliches Erscheinungsbild zurückerhalten hat.
Im Zuge der Instandsetzung ergab sich ein weiteres interessantes Projekt, das in den nächsten Monaten zusammen mit Studierenden der Universität für Angewandte Kunst durchgeführt wird. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesdenkmalamtes werden Techniken erprobt, inwieweit die kunstvollen schmiedeeisernen Grabumrandungen nachhaltig restauriert und gepflegt werden können.
Der jüdische Friedhof in Baden wurde 1873 errichtet und mehrmals erweitert. Eine Anfang des 20. Jahrhunderts im Jugendstil erbaute Zeremonienhalle wurde im Zuge der Novemberpogrome 1938 zerstört.
Auf dem rund 12.800 Quadratmeter großen Friedhof sind vor allem Angehörige der Badener Kultusgemeinde und jüdische Kurgäste bestattet. Vereinzelt finden nach wie vor Beerdigungen statt. Der Friedhof ist versperrt, der Schlüssel bei der Stadtgemeinde Baden erhältlich.