Internationaler Sinti und Roma-Gedenktag
Von März 1943 bis Juli 1944 verschleppten die Nationalsozialisten rund 23.000 Sinti und Roma aus elf Ländern Europas nach Auschwitz. Nahezu alle fanden dort den Tod. Der Versuch, 6.000 Sinti und Roma in die Gaskammern zu bringen, scheiterte am 16. Mai 1944 an dem Widerstand der Häftlinge. Am 2. August 1944 wurden die im Konzentrationslager verbliebenen rund 4.300 Sinti und Roma auf Befehl des Reichssicherheitshauptamtes ermordet.
Der Internationale Sinti und Roma-Gedenktag am 2. August in Auschwitz-Birkenau jährt sich heuer zum 75. Mal. Bei der heurigen Gedenkfeier nahmen auch Holocaust-Überlebende, darunter Else Baker, Nadir Dedič und Éva Fahidi-Pusztai teil. Die RednerInnen, darunter Rev. Jesse Jackson, riefen dazu auf, sich konsequent für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie einzusetzen und jede Form von Rassismus, Antiziganismus und Antisemitismus weltweit zu verurteilen. Am Vorabend wurde in Krakau der Sonderpreis des Europäischen Bürgerrechtspreises für Sinti und Roma an Dr. Piotr M. A. Cywiński, den Direktor des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau, verliehen.
Unter den TeilnehmerInnen befanden sich auch Vertreter aus Österreich, darunter Christian Klippl vom Kulturverein österreichischer Roma, Werner Almhofer, österreichischer Botschafter in Warschau, Andrzej Ryszard Tombiński, Honorargeneralkonsul in Krakau, Michael Doujak vom Nationalfonds sowie Hannes Sulzenbacher und Albert Lichtblau, Kuratoren der zukünftigen Österreich-Ausstellung in Auschwitz.