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Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
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Richard Wadani Nachruf

19.04.2020

Richard Wadani, Wehrmachtsdeserteur, Ehrenobmann und langjähriger Sprecher des Personenkomitees „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“, ist in der Nacht zum 19. April 2020 in Wien verstorben. Mit ihm ist einer der letzten überlebenden Wehrmachtsdeserteure gegangen: Kaum einer konnte wie er vermitteln, was es damals hieß, sich dem Kampf für Nationalsozialismus und Adolf Hitler zu verweigern. Für die meisten Deserteure bedeutete dieser Entschluss ihr Todesurteil.

Für Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds, hinterlässt Richard Wadanis Tod eine große Lücke:

„Mit Richard Wadani verliert Österreich einen unermüdlichen Kämpfer für die Anerkennung der Rechte der Wehrmachtsdeserteure. Selbst Deserteur und aufrechter Antifaschist, hat er Generationen von Menschen inspiriert, für unsere Demokratie einzustehen.“

Hannah Lessing und Richard Wadani beim Fest der Freude 2017 am Heldenplatz in Wien. (c) Isabelle Ouvrard

Richard Wadani wurde am 11. Oktober 1922 als Sohn österreichischer Eltern in Prag geboren. Schon als Jugendlicher war er, von seinem sozialdemokratischen Umfeld geprägt, politisch aktiv. 1938 musste die Familie aufgrund der politischen Entwicklungen die Tschechoslowakei verlassen und nach Österreich, in die Heimat seiner Mutter, übersiedeln. Mit 17 Jahren kam er 1939 zur Wehrmacht. Von Anfang an stand sein Entschluss fest, nicht für Hitlerdeutschland kämpfen zu wollen. Ein erster Desertionsversuch 1942 in Russland scheiterte. 1944 gelang es ihm dann, bei Aachen zu den Amerikanern überzulaufen. Er gelangte nach England, wo er sich zur tschechoslowakischen Exilarmee meldete, um zur Befreiung seiner Heimat beizutragen. Nach Kriegsende kehrte er zu seiner Mutter nach Wien zurück. Er arbeitete als Chauffeur und bis zu seiner Pensionierung als Sportlehrer.

Richard Wadani war Zeit seines Lebens ein Kämpfer: Er hatte den Mut, sich dem Strom der Zeit zu widersetzen und getreu seinen eigenen Überzeugungen zu handeln. Er scheute nicht den Widerstand: Nicht in der Nazizeit, als er aus freien Stücken, aus seiner Überzeugung heraus, den Entschluss zur Desertion wagte. Gegenüber dem Nationalfonds sagte er über seine Motivation:

„Ich habe kein Vermögen verloren und wurde bis zu meiner Flucht auch nicht verfolgt. Ich war ein Deserteur und habe nur mein Leben riskiert, um nicht länger für Hitlerdeutschland und somit gegen Österreich kämpfen zu müssen.“

Und auch nach dem Krieg, als die wenigen überlebenden Wehrmachtsdeserteure dem Vorwurf der Feigheit und des Vaterlandsverrates ausgesetzt waren, entschloss sich Richard Wadani, das jahrzehntelange Unrecht endlich offen anzusprechen:

„Erlittenes Unrecht begann erst nach dem Krieg, denn Deserteure wurden jahrzehntelang als Vaterlandsverräter beschimpft und vom offiziellen Österreich ebenfalls diskriminiert. Unter diesem psychischen Druck war das Leben von uns Deserteuren bis zum heutigen Tage nicht einfach.“

Auch wenn es nicht einfach war: Richard Wadani erinnerte die Öffentlichkeit unermüdlich an die Schicksale der Wehrmachtsdeserteure und trug damit zu einer historischen Neubewertung und späten Anerkennung der Opfer der NS-Militärjustiz bei.

2002 erkannte der Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus die Wehrmachtsdeserteure als Opfer des Nationalsozialismus an. 2005 folgte das Anerkennungsgesetz, das Deserteure sozialrechtlich mit anderen NS-Opfergruppen gleichstellte, 2009 das sogenannte Anerkennungs- und Rehabilitierungsgesetz für die Verfolgten der NS-Militärjustiz.

2014 errichtete die Stadt Wien mit Unterstützung des Nationalfonds am Ballhausplatz das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz – einer der Redner bei der Eröffnungsfeier war Richard Wadani, der 2007 das Ehrenzeichen der Republik Österreich für Verdienste um die Befreiung Österreichs erhalten hatte. Wadani hat diese späten, doch wichtigen Gesten der Anerkennung stets auch für all jene entgegengenommen, die es selbst nicht mehr konnten. Bis zuletzt trat er für die Anliegen der Deserteure und Kriegsdienstverweigerer ein und gab als Zeitzeuge seine Erinnerungen weiter.

Unsere Gedanken gelten Richard Wadanis Ehefrau Sieglinde, die ihm stets zur Seite stand, und seiner Familie.

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T: +43 1 408 12 63
E: presse@nationalfonds.org
 
 

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