Ausstellung: Vom Vergessen zum Erinnern
Die Ausstellung „Vom Vergessen zum Erinnern“ gibt einen Überblick über die verschiedenen Aufgaben des Nationalfonds.

Einführung
Im Jahr 1995, zum 50. Jahrestag der Zweiten Republik, wurde beim österreichischen Parlament der Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus eingerichtet – ein später Ausdruck der besonderen Verantwortung gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus.
Seine Einrichtung wurde möglich, als sich in Österreich das Bewusstsein in Bezug auf die Jahre des Nationalsozialismus wandelte: von der Sicht auf Österreich als das erste Opfer Hitlers hin zu einer differenzierteren Haltung, die auch die Beteiligung vieler ÖsterreicherInnen an NS-Verbrechen berücksichtigt.
1991 hatte Bundeskanzler Franz Vranitzky vor dem Nationalrat die historische Verantwortung Österreichs ausdrücklich angesprochen und im Namen der Bundesregierung Hilfe für all jene in Aussicht gestellt, die bis dahin zu wenig Berücksichtigung gefunden hatten.
Etwa 30.000 aus Österreich stammende Überlebende weltweit haben seither eine „Gestezahlung“ der Republik angenommen. Die Anerkennung und Unterstützung von Überlebenden ist eine zentrale Aufgabe des Nationalfonds, ebenso wie die Beratung von Opfern des Nationalsozialismus und ihren Angehörigen.
2001 wurde mit dem Washingtoner Abkommen zwischen Österreich und den Vereinigten Staaten die Grundlage für zwei vom Nationalfonds administrierte Fonds geschaffen – den Allgemeinen Entschädigungsfonds für Opfer des Nationalsozialismus und den Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich.
Weitere Aufgaben des Nationalfonds sind ebenfalls Ausdruck der besonderen Verantwortung, etwa die Neugestaltung und Betreuung der österreichischen Ausstellung in Auschwitz-Birkenau, die Vergabe des Simon-Wiesenthal-Preises oder Aufgaben in Zusammenhang mit der Restitution von Raubkunst oder der Shoah Namensmauern Gedenkstätte in Wien.
2024 wurden die Aufgaben des Nationalfonds unter anderem um die Unterstützung von Gedenkdienstleistenden, internationale Austauschprogramme für Jugendliche, die Umsetzung einer NS-Gedenkstätte für Roma und Sinti, die Bereitstellung einer Plattform sowie eine jährlich stattfindende Konferenz erweitert, um den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Organisationen und Einrichtungen im Bereich der NS-Aufarbeitung und diesbezügliche Präventionsarbeit zu vertiefen.
Bisherige Stationen der Ausstellung
Die Ausstellung wurde bisher an folgenden Orten gezeigt:
- 2020 Maison Heinrich Heine in Paris in Kooperation mit dem Österreichischen Kulturforum Paris (Video der Ausstellungseröffnung)
- 2022 Centro Sefarad Israel in Madrid in Kooperation mit der Österreichischen Botschaft Madrid (Bericht über die Ausstellungseröffnung)
- 2023 Österreichischen Kulturforum in New York City (Bericht zur Ausstellungseröffnung)
- 2024 Österreichischen Botschaft in Washington D.C. (Bericht zur Ausstellungseröffnung)
- 2025 Jüdisches Museum Peru in Kooperation mit der Österreichischen Botschaft Lima (Fotos von der Ausstellungseröffnung)
- 2025 Holocaust Memorial Center Budapest in Kooperation mit dem Österreichischen Kulturforum Budapest
Broschüre zur Ausstellung
- Über die Ausstellung
- Vom Vergessen zum Erinnern
- Opferanerkennung und Gestezahlungen
- Projektförderungen
- Kunstrestitution
- Washingtoner Abkommen 2001
- Mietrechtsentschädigung
- Antragskomitee: Vermögensentschädigung
- Vermögenentschädigung: Verluste und Leistungen
- Schiedsinstanz für Naturalrestitution
- Empfehlungen der Schiedsinstanz für Naturalrestitution
- Historische Recherche des Allgemeinen Entschädigungsfonds
- Findbuch Für Opfer des Nationalsozialismus
- Antragsteller/Innen: Nationalfonds und Allgemeiner Entschädigungsfonds
- Österreichische Ausstellung Auschwitz-Birkenau
- Instandsetzung Jüdischer Friedhöfe
- Simon-Wiesenthal-Preis
- Shoah Namensmauern Gedenkstätte
- Dokumentation von Lebensgeschichten