Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Organisationen

Der Nationalfonds arbeitet mit nationalen und internationalen Organisationen und Einrichtungen zusammen, die im Bereich der Erforschung des und der Verbreitung von Wissen um den Nationalsozialismus, seine Nachgeschichte und Folgen und das Schicksal seiner Opfer sowie der Wahrung des Andenkens an die Opfer und diesbezüglicher Präventionsarbeit tätig sind.

International Holocaust Remembrance Alliance

Der Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus repräsentiert nicht nur Mitverantwortung für die österreichische NS-Vergangenheit, er trägt auch das internationale Holocaust-Gedenken mit.

Österreich ist seit 2001 aktives Mitglied in der International Holocaust Remembrance Alliance, IHRA (bis 2012: Task Force for International Cooperation on Holocaust Education, Remembrance, and Research, ITF). Als Koordinierungsstelle in Österreich fungiert der Nationalfonds. Von März 2008 bis März 2009 hatte Österreich den Vorsitz in der IHRA.

Die 1998 gegründete IHRA, die über 30 Mitgliedstaaten zählt und der auch zahlreiche staatliche und nichtstaatliche Organisationen angehören, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Bildung und Forschung auf dem Gebiet des Holocaust und das Gedenken auf nationaler und internationaler Ebene zu fördern.

Durch Aktivitäten wie die Unterstützung bei der Entwicklung von nationalen und länderübergreifenden Programmen zur Holocaust-Erziehung oder -Forschung und die Förderung von Projekten leistet die IHRA einen zentralen Beitrag zur internationalen Bewusstseinsbildung und sorgt länderübergreifend für die Umsetzung von Programmen zur Unterstützung der Bildung und Forschung in diesen Bereichen.

Aus der Erklärung des Stockholmer Internationalen Forums über den Holocaust: "Wir wollen uns verpflichten, der Opfer zu gedenken, die ihr Leben gelassen haben, die noch unter uns weilenden Überlebenden zu achten und das gemeinsame menschliche Streben nach gegenseitigem Verstehen und nach Gerechtigkeit zu bekräftigen."

European Holocaust Research Infrastructure

Der Nationalfonds ist Gründungsmitglied des österreichischen Konsortiums EHRI-AT, das sich zum Ziel gesetzt hat, Archive, Museen, Gedenkinstitutionen und Forschungseinrichtungen aus dem Bereich der Holocaustforschung, -dokumentation und -bildung in Österreich zu vernetzen. EHRI-AT arbeitet daran, Quellenmaterial zu den nationalsozialistischen Verbrechen in Österreich durch eine digitale Forschungsinfrastruktur findbar und zugänglich zu machen und initiiert grenzüberschreitende Kooperationen und fördert die Forschung zu den unterschiedlichen Opfergruppen des Holocaust.

Die European Holocaust Research Infrastructure (EHRI) ist eine internationale Forschungsinfrastruktur, die Holocaustforschung, -Gedenken und -Vermittlung auf transnationaler Ebene gewährleistet. EHRI-AT ist das nationale Konsortium, das die Republik Österreich innerhalb dieses internationalen Forschungskonsortiums vertritt.

Die Forschungsinfrastruktur EHRI wurde 2018 in die ESFRI-Roadmap der Europäischen Kommission aufgenommen. Der Sitz von EHRI befindet sich in Amsterdam, Niederlanden und wird von NIOD - Institute for War, Holocaust and Genocide Studies koordiniert. Österreich ist seit 2023 Gründungsmitglied von EHRI. Mit der offiziellen Gründung des österreichischen Konsortiums im Februar 2024 ist EHRI-AT ein aktiver Partner der europäischen Forschungsinfrastruktur EHRI.