Newsletter März 2018
NEWSLETTER März 2018
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir freuen uns, Sie im Gedenkjahr 2018 erstmals per Newsletter über Neuigkeiten zum Nationalfonds der Republik Österreich, zum Allgemeinen Entschädigungsfonds für Opfer des Nationalsozialismus und zum Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe informieren zu dürfen. Ihre Email-Adresse befindet sich im Verteiler des Nationalfonds. Falls Sie diese etwa halbjährlich versendeten Info-Mails nicht (mehr) erhalten wollen, können Sie den Newsletter jederzeit über den unten stehenden Link abbestellen.
Am 2. März 2018 fand im Parlament die konstituierende Sitzung des Kuratoriums des Nationalfonds, des Allgemeinen Entschädigungsfonds und des Friedhofsfonds für die neue Legislaturperiode statt. Unter der Leitung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka wurde die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures einstimmig zur Stellvertretenden Vorsitzenden des Kuratoriums und des Komitees des Nationalfonds gewählt. Ebenso einstimmig wurden Richard Bock und Alfred Finz als Mitglieder des Kontrollausschusses sowie Gerhard Kastelic, Willi Mernyi, Fritz Neugebauer und Terezija Stoisits als beratende Mitglieder des Kuratoriums wieder bestellt. Renate Meissner und Christine Schwab wurden ebenfalls einstimmig in ihren Funktionen als Stellvertretende Generalsekretärinnen des Nationalfonds bzw. des Allgemeinen Entschädigungsfonds bestätigt. Generalsekretärin Hannah M. Lessing gab einen kurzen Überblick über die Tätigkeiten und Aufgaben der drei Fonds.
Nationalfonds
Das Kuratorium des Nationalfonds beschloss in seiner Sitzung am 2. März 2018 die Förderung von insgesamt 61 Projekten. Darunter sind drei soziale und medizinische Projekte, die den Überlebenden direkt zugute kommen, sieben Projekte aus dem Bereich der Bildung, Forschung und Wissenschaft, die der Erforschung und Vermittlung des Nationalsozialismus dienen, 13 kulturelle Veranstaltungen (Theater, Ausstellungen, Symposien/Seminare oder Konzerte), fünf Projekte zu Gedenkstätten oder -veranstaltungen sowie 33 Projekte zur Förderung von Publikationen. So wird etwa eine von erinnern.at konzipierte Lern-Website "über_leben" unterstützt, die speziell für den Schulunterricht und als Einstieg in das Lernen mit ZeitzeugInnen-Interviews entwickelt wurde und am 11. März in Salzburg präsentiert wird. In Kooperation mit dem Nationalfonds wird auch eine österreichische Plattform für ZeitzeugInnen der nationalsozialistischen Verfolgung entstehen. Ein weiteres Beispiel ist die Ausweitung des vom DÖW entwickelten Projekts Memento Wien — ein interaktiver und multimedialer Stadtplan Wiens mit Informationen zum Schicksal von NS-Opfern. Alle rund 1.800 bisher vom Nationalfonds geförderten Projekte sind in einer deutsch- und englischsprachigen Online-Datenbank dokumentiert. Band 5 der Buchreihe "Erinnerungen. Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus", der sich in drei Bänden dem Exil in Australien widmet, wird in Kürze erscheinen.
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Entschädigungsfonds
Nachdem die inhaltliche Bearbeitung der 20.702 Anträge auf Vermögensentschädigung durch das Antragskomitee abgeschlossen ist, liegt der Schwerpunkt der Arbeit des Entschädigungsfonds nun darin, AntragstellerInnen bzw. ErbInnen verstorbener AntragstellerInnen zu suchen, deren Ansprüche noch nicht verjährt sind, um die Auszahlungen abschließen zu können. Der über 700 Seiten starke Schlussbericht des Antragskomitees wurde im April 2017 vom Hauptausschuss des Nationalrates zur Kenntnis genommen und das Antragskomitee somit aufgelöst. Weitere offene Aufgaben des Entschädigungsfonds sind die Publikation des Schlussberichts des Antragskomitees in Buchform, die Funktion als Geschäftsapparat der Schiedsinstanz für Naturalrestitution, die im Herbst 2018 ihren Schlussbericht vorlegen wird, sowie die Sicherung und Dokumentation der Datenbanken und des Archivbestandes. Mit der vollständigen Erfüllung seiner Aufgaben gilt der Entschädigungsfonds als aufgelöst.
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Friedhofsfonds
Das Kuratorium des Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe konnte in seiner Sitzung am 2. März 2018 weitere drei Friedhofsprojekte mit einer Förderung in Höhe von insgesamt rund 120.000,- Euro beschließen. So werden am Jüdischen Friedhof in Wien Währing Baumpflege- und Rodungsmaßnahmen durchgeführt, um weitere Planungsarbeiten vornehmen zu können. Weiters wird ein Bauprojekt am Friedhof in Hohenems in Vorarlberg realisiert – damit kommen die Instandsetzungsarbeiten auf diesem Friedhof mit Sommer 2018 zu einem Abschluss. Abschließende Instandsetzungsarbeiten werden auch auf dem Friedhof der ehemaligen jüdischen Gemeinde im burgenländischen Lackenbach durchgeführt. Hierbei gelangen Stecksteine zur Restaurierung – eines der wenigen noch bestehenden Friedhofswärterhäuser wurde bereits saniert. Weitere Instandsetzungsprojekte sind auf den jüdischen Friedhöfen in Baden, Klosterneuburg und Graz in Planung. Insgesamt konnte der Fonds seit seiner Gründung im Jahr 2010 bisher rund 2,5 Millionen Euro an Fördermitteln ausschütten.