Eröffnung der neuen österreichischen Länderausstellung in Auschwitz

Am 4. Oktober 2021 wurde die neue österreichische Länderausstellung "Entfernung – Österreich und Auschwitz" im Block 17 des ehemaligen Stammlagers des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau eröffnet. Damit war ein langjähriges Projekt des Nationalfonds vollendet. Die inhaltliche Ausarbeitung führte das kuratorisch-wissenschaftliche Team um Hannes Sulzenbacher (Gesamtleitung) und Albert Lichtblau (wissenschaftliche Leitung) durch, dem zudem Siegfried Göllner, Birgit Johler, Christoph Mai, Christiane Rothländer und Barbara Staudinger angehörten. Architekt Martin Kohlbauer gestaltete die neue Ausstellung.

Gedenkfeier

Zur Gedenkfeier in Auschwitz, mit der die Eröffnung begangen wurde, luden Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und der Direktor des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau Piotr M. A. Cywiński.

Der Feier wohnten von offizieller Seite der polnische Vize-Premierminister und Kulturminister Prof. Piotr Gliński sowie der Auschwitz-Überlebende Marian Turski bei. Offizielle VertreterInnen von österreichischer Seite waren Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, Bundesratspräsident Peter Raggl, Außenminister Alexander Schallenberg, Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt Karoline Edtstadler, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer sowie der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Oskar Deutsch. Generalsekretärin Hannah Lessing moderierte die Veranstaltung.

Die Gedenkfeier wurde in einer Sondersendung auf ORFII sowie auf der Parlamentswebsite live übertragen und ist in der Mediathek on demand abrufbar.

Video der Gedenkfeier

Auschwitz-Überlebende und Nachkommen als Gäste

Dem Nationalfonds war es zudem eine große Ehre, die vom Parlament zur Eröffnung geladenen Gäste, die Auschwitz überlebt hatten oder deren enge Angehörige in Auschwitz inhaftiert waren, zu betreuen. 76 Jahre nach Befreiung des Lagers konnten – insbesondere angesichts der Corona-Situation – nur mehr sehr wenige der Einladung folgen. Die Begegnung war geprägt von Erzählungen des in Auschwitz Erlebten. Der Älteste der Runde war der im September 1927 in Wien geborene Erich Finsches, der in Begleitung seiner Lebensgefährtin und eines jungen Dokumentarfilmers an der Reise teilnahm. Erich Finsches überlebte Auschwitz und Dachau.

Website zur neuen Ausstellung

Parallel zur Eröffnung der neuen Ausstellung ging auch die neue Website zur Ausstellung unter www.auschwitz.at online. Sie wird vom Nationalfonds in technischer und redaktioneller Hinsicht betreut und enthält unter anderem vertiefende Inhalte zu den Themen der Ausstellung, pädagogische Materialien mit Modulen von erinnern.at, Biografien und Datenbanken zu Häftlingen sowie Täter*innen.

Für Besuchende in Auschwitz besteht die Möglichkeit, ihre Eindrücke und Gedanken zur Ausstellung, zum Gedenkort oder zum historischen Lager Auschwitz-Birkenau im digitalen Gästebuch der österreichischen Ausstellung festzuhalten. Diese Nachrichten, die auf dem Bildschirm des Gästebuchs nach kurzer Zeit verblassen, werden digital nach Österreich übertragen und sind dort an unterschiedlichen öffentlichen Orten sowie auf der Website www.auschwitz.at zu sehen.